Obstsorten für den Hausgarten
Robuste, krankheitsresistente und standortangepasste Sorten sind eine wichtige Voraussetzung für einen naturnahen Obstanbau ohne Einsatz chemischer Pflanzenschutzmittel im Garten. Darüber hinaus stehen natürlich Geschmack, Fruchtqualität und Ertragssicherheit im Vordergrund.
Die Wertschätzung für Obst aus eigenem Anbau, das nicht chemisch behandelt ist und frisch geerntet in der Küche verarbeitet werden kann, steigt in den letzten Jahren immer mehr. Auch die Weiterverarbeitung der frisch geernteten Gartenfrüchte erlebt ein Comeback und sorgt für Genuss und Freude in langen Wintermonaten.
Ein Hoch- oder Halbstamm einer guten Apfel- oder Kirschensorte eignet sich selbst in kleineren Gärten als Hausbaum. Ergänzt werden kann das Obstangebot mit Spalieren, Spindelbüschen und Buschbäumen verschiedenster Sorten. Nicht zu vergessen das Beerenobst.
Äpfel
Generell sollte beim Apfel auf einen nicht spätfrostgefährdeten Standort geachtet werden. Die Ansprüche an den Boden sind abhängig von der Unterlage, auf die die jeweilige Apfelsorte veredelt ist. Tiefgründige, lehmige Böden sind von Vorteil. Kalte und nasse Standorte können oft zu einer unbefriedigenden Baum- und Fruchtentwicklung und zu vermehrtem Krankheitsbefall führen. Die Beliebtheit des Apfels lässt sich vor allem durch seine breite Verwendbarkeit, den gesundheitlichen Wert sowie die gute Lagerfähigkeit vieler Sorten erklären.
Apfelsorten-Datenbank online
Die Beschreibungen aller 327 Apfelsorten aus dem Standardwerk "Alte und neue Apfelsorten" wurden in die Datenbank der vom Landesverband betreuten Website "Streuobst in Bayern" integriert. Die Beschreibungen können u. a. für weiterführende Informationen bei Sortenausstellungen oder Beschilderungen von Obstbäumen verwendet werden.
Birnen
Fast alle Birnensorten benötigen zur Ausbildung einer optimalen Fruchtqualität einen warmen Standort. Sind diese Voraussetzungen nicht gegeben, bilden die Früchte kein schmelzendes Fruchtfleisch und nur wenig Aroma aus. Im Extremfall schmecken sie "rübig". Ein günstiges Kleinklima ist an süd- oder südwestseitigen Wänden gegeben. Einige Birnensorten eignen sich speziell für die Pflanzung als Wand-Spaliere. Daneben können Birnen auch freistehend im Garten gepflanzt werden.
Zwetschgen, Mirabellen, Renekloden
Unter der heute allgemein gültigen Bezeichnung "Pflaumen" werden Zwetschgen, Mirabellen, Renekloden und die eigentliche Pflaume zusammengefasst. Sie unterscheiden sich voneinander hinsichtlich Fruchtform, Größe, Steinlöslichkeit, Geschmack und Konsistenz des Fruchtfleisches. Optimale Wachstumsbedingungen finden Pflaumen auf humosen, nährstoffreichen, ausreichend feuchten Böden in wenig spätfrostgefährdeten, windgeschützten Lagen. Pflaumen benötigen keine besondere Pflege, belohnen aber eine gewisse Sorgfalt beim Erziehungs- und Erhaltungsschnitt sowie bei der Wasser- und Nährstoffversorgung mit regelmäßigen und reichen Erträgen. Zwetschgen, Mirabellen und Renekloden werden im Garten in der Regel als Halbstämme gepflanzt.
- Sortenbeschreibungen Zwetschgen, Mirabellen und Renekloden für unsere Region
- Streuobst Sortenliste Zwetschge für unsere Region
Süß- und Sauerkirschen
Süßkirschen haben einen hohen Gesundheitswert, sie wirken herzstärkend und blutreinigend. Für ein gesundes Wachstum sind durchlässige, lehmhaltige Böden mit guter Durchlüftung wichtig. Fast alle Süßkirschen-Sorten sind selbstunfruchtbar und somit auf Fremdbefruchtung angewiesen. Bei der Pflanzung von Süßkirschen ist genau darauf zu achten, welche Sorten sich gegenseitig befruchten können. Nach den Früchten unterscheidet man Herzkirschen mit vorwiegend weichem Fleisch und Knorpelkirschen mit festem, knackigen Fleisch. Um dem Befall durch die Kirschfruchtfliege - den Maden in den Kirschen - vorzubeugen, gibt es nur die Möglichkeit, früh reifende Kirschsorten, wie z. B. Burlat, zu pflanzen.
Beerenobst
Der Anbau von Beerenobst im Hausgarten bringt viele Vorteile mit sich. Die vielseitige Verwertbarkeit, der hohe Gesundheitswert und auch der ästhetische Wert von Beerensträuchern sind nicht zu unterschätzen. Der Platzanspruch ist gering, wodurch auch in kleinen Gärten einige Beerensträucher Platz finden können. Neben der traditionellen Busch- und Straucherziehung bringt heute oft die Säulen- und Spindelerziehung die größten Erträge, insbesondere bei Johannisbeeren, Stachelbeeren und Felsenbirne. Bei Brombeeren, Himbeeren und Tafeltrauben ist eine Erziehung am Spalier von Vorteil.
Dokumente zum Download
Weitere Informationen zum Thema
- Bayerischer Landesverband für Gartenbau und Landespflege e.V. - Apfelsorten-Datenbank online
- Bayerischer Landesverband für Gartenbau und Landespflege e.V. - Merkblätter
zu empfehlen: Apfelsorten, Besonderes Obst, Düngung im Obstgarten, Kernobstschnitt, Schnitt von Beerenobst, Veredelung von Obstgehölzen - Bayerische Gartenakademie - Fachinformationen für Freizeitgärtner
- Bayerisches Obstzentrum in Hallbergmoos